Labkraut

Seinen Namen verdankt das Labkraut einem Inhaltsstoff, mit dem sich auch Käse machen lässt (Lab ist eigentlich ein Enzym aus dem Kälbermagen, das der Käseherstellung dient.).

Labkraut gibt es in mehreren Arten:

Das Echte Labkraut ist eine Heilpflanze und blüht im Sommer, wo es auch gesammelt wird. Es bevorzugt eher magere Böden und bildet leuchtend gelbe, stark duftende, zarte Blüten aus. Die Blüten des Labkrauts enthalten Cumarin – wie z.B. der Waldmeister – was den intensiven Geruch ausmacht, an dem sich die Geister scheiden: Manche fühlen sich davon angezogen, andere eher abgestoßen. Dasselbe gilt auch für den Geschmack.

Echtes Labkraut ist vielseitig zu verwenden.

Aus Echtem Labkraut lässt sich ein duftender Tee herstellen, der entweder pur oder als Zusatz in Kräuterteemischungen verwendet werden kann. Aber auch ein sehr interessantes, intensiv schmeckendes Gelee lässt sich aus dem Echten Labkraut machen und ein ebensolcher Sirup. Die leuchtend gelben Blüten ergeben überraschenderweise Gelee und Sirup in einem hübschen Braun.

Wer den Geruch mag, kann das getrocknete Labkraut in ein Stoffsackerl packen und in den Kasten legen.

Weiß- und gelbblühendes Labkraut.
Weiß und gelb blühendes Labkraut

Es gibt auch eine weiß blühende Variante des Echten Labkrauts, die genauso verwendet werden kann wie die gelb blühende.

Das Wiesenlabkraut wächst, wie das Echte Labkraut, auf sonnigen Wiesen, allerdings schon im späteren Frühjahr. Es entwickelt zarte weiße Blüten, die duftige „Wolken“ in der Wiese bilden und einen intensiven Geruch ausströmen.

Das Wiesenlabkraut ist keine Heilpflanze, kann aber genauso wie das Echte Labkraut für die Zubereitung von Gelee, Sirup und Tee verwendet werden.

Frühlingstriebe Wiesenlabkraut
Frühlingstriebe Wiesenlabkraut

Im Frühjahr lassen sich die ersten grünen Triebe sammeln. Man kann sie roh oder gedünstet verzehren – sie haben einen wunderbar feinen Geschmack nach jungen Erbsen. Ausprobieren lohnt sich!

Dann gibt es noch das Klettenlabkraut. Es beginnt im Frühjahr zu wuchern, bevorzugt an feuchten Standorten, und kann bis über einen Meter hoch wachsen. Es hat, wie der Name sagt, extrem rauhe Blätter und Stängel, die sich gerne klettenartig an allem festhängen.

In vielen Büchern wird beschrieben, dass man durch Auspressen des Krautes einen vorzüglichen Saft gewinnen kann. Ich habe das probiert – man braucht eine Menge Klettenlabkraut dafür und patzt ganz schön herum – mit dem Ergebnis, dass Klettenlabkrautsaft keinen Einzug in meine Küche halten wird. Im Zweifel bitte selbst ausprobieren.